Schon vor dem Absolvieren meines Abiturs stand es für mich fest, dass ich nach Stuttgart ziehen werde, da ich dual studiere und der Vertrag, deswegen bereits unterschrieben war. Nach dem ich alle Abiturprüfungen geschrieben hatte, war es nun meine Mission ein Zimmer zu finden und das für das geringst möglichste Geld.
Ich habe mich dann bei WG-Gesucht umgeschaut und mir sind sofort die Inserate der Studentenverbindungen in Stuttgart aufgefallen. Nach dem ich mit dem Corps Teutonia Kontakt aufgenommen hatte, haben wir einen Termin ausgemacht und ich habe ein Wochenende mit den Jungs verbracht. Mir ist sofort die familiäre Gemeinschaft aufgefallen, sowie die Diversität der Mitglieder. Es wird oftmals in den Medien verbreitet, dass Studentenverbindungen rechts, ausländer- und frauenfeindlich seien. Allerdings habe ich in meinem Jahr noch keine Erfahrungen gemacht, die diese Stereotypen bestätigen.
Mir stand damals bei meiner Ankunft eine multikulturelle und ambitionierte Gruppe von jungen Menschen gegenüber von der ich unbedingt ein Teil werden wollte. Seit Juli 2021 bin ich nun ein Mitglied des Corps Teutonia Stuttgart und ich es bereue zu keiner Sekunde. Die Erfahrungen, die man sammelt und die Freundschaften, die man knüpft, sind einzigartig.
Mein Alltag und Pflichten als Verbindungsstudent sehen wie folgt aus:
Unter der Woche geht man zur Universität wobei das Studium bei uns klar vor allem Anderem geht. Also wenn man gerade Lernen muss oder eine Abgabe hat, dann soll man sich hinsetzen und seine Aufgaben erledigen. Man hat aber auch die Möglichkeit innerhalb der Verbindung nach Hilfe zu fragen, wenn man ein bestimmtes Thema nicht versteht oder sonstigen Impulse braucht. Bei über 100 Mitgliedern findet man immer eine Person, die das zu behandelnde Problem entweder im Studium oder in der Arbeitswelt bereits behandelt hat.
Des Weiteren sind wir eine schlagende Verbindung, deswegen fechten wir. Das Training nimmt durchschnittlich drei Stunden in der Woche in Anspruch. Anfangs war ich über das Thema Fechten etwas skeptisch, allerdings hat es sich herausgestellt, dass die Sportart eher ein Tanz miteinander ist und nicht mehr viel mit einem Duell zu tun hat. In der restlichen Zeit verbringt man seine Zeit, wie man möchte. Ich mache gerne mit den anderen Mitgliedern Sport oder gehe mit Ihnen und Kommilitonen in die Stadt. Am Wochenende hat man die Möglichkeit zusammen zu feiern oder Kultur zu erleben. Der Spaßfaktor ist bei einer Gruppe von vielen jungen Studenten in einem großen Haus in Stuttgart selbstverständlich mehr als gegeben.
Die Highlights sind definitiv die Veranstaltungen, die man während des Semesters plant und dann letztendlich durchführt. Zu den Veranstaltungen kommen sehr viele Mitglieder, die schon länger dabei sind.
Das Besondere daran ist, dass man zu Ihnen sofort auch ein gewisses familiäres Verhältnis hat, da man auch als neues Mitglied sofort in die Gemeinschaft aufgenommen wird. Als junger Mensch weiß man nicht zwingend immer, ob man den richtigen Weg im Leben geht, weswegen es sehr hilfreich ist Tipps von den Erfahrenen einzuholen, oder sich auch einmal auszuleben.
Als dualer Student habe ich tendenziell weniger Zeit, aber mit gutem Zeitmanagement ist es mehr als möglich sein Studium mit sehr guten Leistungen zu absolvieren und dabei eine Zeit mit dem Corps zu haben, an die man sich sein ganzes Leben lang erinnern wird.
Oliver Martin, Aktiv seit SoSe 2021